Virtual Basel

VR-Technologie (Virtual Reality) wird längst nicht mehr nur im Bereich der Spiele-Industrie verwendet. Die Möglichkeiten für medizinische Behandlungen, die sich durch den Einsatz dieser Technik erschließen, sind vielfältig und erstrecken sich auf verschiedene Fachbereiche.

Neben Bereichen wie der Diagnostik, Operationsplanung und medizinischen Ausbildung birgt auch der Bereich des Schmerzmanagements Möglichkeiten zum Einsatz von VR-Brillen. Auch das Stressempfinden sowie Angstzustände sollen durch die effektive Ablenkung, die durch das Abtauchen in eine virtuelle Umgebung entsteht, positiv beeinflusst bzw. abgemildert werden.

Stationäre Patienten sind häufig multimorbide und polypharmazeutisch behandelt. Dadurch wird eine medikamentöse Therapie von Schmerzen und Unruhe anspruchsvoll und geht häufig mit Nebenwirkungen einher. Es besteht also ein Bedarf an ergänzenden nicht-pharmakologischen Behandlungsmethoden, die eine Reduktion und eventuell sogar einen Ersatz der Medikamente ermöglichen.

Ziel des Projekts Virtual Basel ist es, stationären PatientInnen des Universitätsspitals Basel zukünftig zu ermöglichen, sich bei Unruhe, Schmerzen, Juckreiz oder Angstzuständen mittels VR-Brillen und der entsprechenden Software mit beruhigenden und ablenkenden Inhalten zu beschäftigen. Das Eintauchen in eine realitätsnahe VR-Welt soll hierbei als komplementäre Behandlungsmöglichkeit untersucht werden.

Für den Einsatz am USB wird ein Repertoire aus verschiedenen 360° Videos von «typischen» Basler Szenerien (beispielsweise Rhein, Münster) mit beruhigender Wirkung produziert. Naturgeräusche, Musik oder Meditationen werden als auditive Begleitung dienen.

In Zusammenarbeit mit dem Züricher Startup Senopi soll ein Gesamtkonzept entstehen, bei welchem es dem Pflegepersonal oder der betreuenden Ärztin möglich ist, die VR-Brille und entsprechende Inhalte über ein Tablet zu steuern.

Der Prototyp wurde in einem User Testing auf Akzeptanz und Benutzerferundlichkeit getestet.

Langfristiges Ziel dieses Projektes ist die Validierung und gegebenenfalls Einführung von VR-Brillen im stationären Setting des Universitätsspitals Basel.